Geschichte

Die Gemeinde Reichling wird erstmals 1080 als „Richilinga“ urkundlich erwähnt. Vermutlich gründeten alemannische Sippen um einen Richilo den Ort am Lech. Im Mittelalter beherrschte ein adliges Geschlecht das Gebiet: Die Edlen von Richilingen durften sich um 1160 „Nobile“ nennen.

Ludenhausen wird bereits 804 erstmals erwähnt: In einer Urkunde des Hochstifts Freising ist von „Hludinhusir“ die Rede. Wahrscheinlich hat der erste Vorsteher des Ortes, Ludo oder Hludo, dem Ort seinen Namen gegeben – „Häuser des Ludo“ oder, sinngemäß, „Häuser des Berühmten“.

Mit dem Beginn der wittelsbachischen Herrschaft am Lechrain im 13. Jahrhundert wurde Ludenhausen Teil des Landgerichts Landsberg. Reichling kam zum Pflegegericht Rauhenlechsberg, das abwechselnd zu den Landgerichten Landsberg, Schongau und Weilheim gehörte.

1435 begann die Leonhardiverehrung in Reichling. Seitdem werden fast jedes Jahr Umritte und Fahrten veranstaltet, die zahlreiche Teilnehmer und Zuschauer bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus anziehen. 1614 wurde der erste Pfarrhof gebaut, 1684 die erste Wallfahrt nach Andechs unternommen. 1780 vollendete man den Bau der neuen Pfarrkirche.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Reichling (im Bezirksamt/Landkreis Schongau) und Ludenhausen (im Bezirksamt/Landkreis Landsberg).  Reichling erhielt 1851 sein erstes Feuerwehrhaus und 1869 den ersten Bürgermeister.

In Ludenhausen wurde 1842 die Kirche bis auf Chor und Turm abgebrochen und neu aufgebaut. 1874 baute man sie erneut um. 1875 gründete sich in Ludenhausen die freiwillige Feuerwehr, von 1883 bis 1886 wurde der Pfarrhof gebaut.

1963 weihte man die Bergstraße von Epfach nach Reichling ein, 1967/68 wurde die Lechbrücke gebaut. In Ludenhausen entstand 1965 das neue Schulhaus an der Hauptstraße. Mit der Auflösung des Landkreises Schongau im Jahre 1972 kam Reichling zum Landkreis Landsberg am Lech; gleichzeitig wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Ludenhausen nach Reichling eingemeindet. 1978 entstand die Verwaltungsgemeinschaft Reichling.

Sie ist im ehemaligen Schulgebäude in Reichling untergebracht, in dem bis zum Jahr 1975 die Buben und Mädchen aus dem Ort lernten. Danach wurde die Schule nach Rott ausgelagert. Der erste Kindergarten entstand 1935 und diente im Sommer der Arbeitserleichterung der Eltern. Seit 1959 ist er im Gebäude am Wurzberg untergebracht, das 1974 um- und ausgebaut wurde.

1975 wurde die Mehrzweckhalle gebaut, die nicht nur dem Sportverein Heimat bietet. In ihr werden sämtliche größeren Veranstaltungen abgehalten. 2004 weihte man in Reichling das neue Pfarrheim in der Flößerstraße ein. Ludenhausen feierte im selben Jahr sein 1200-jähriges Bestehen mit einem großen Fest.

Reichling ist heute eine blühende Gemeinde mit Landwirtschaft, mittelständischen Betrieben, einer Gastwirtschaft und einer Sportgaststätte, einem Hofladen,  Getränkemarkt, Trachtenladen, Kunst- & Kartenladen, Elektrogeschäft, einer Bäckerei,  Metzgerei und Tankstelle. Zahlreiche Vereine – vom Jugendclub bzw. der Landjugend  über die beiden Schützenvereine, den Sportverein, die Feuerwehren, den Musikverein und die Kirchenchöre bis hin zu den Frauenkreisen und Veteranenvereinen – sorgen für ein intaktes Dorfleben. Weit über die Gemeindegrenze hinaus bekannt ist die Young People Band, die immer wieder mit Projekten wie Musicals von sich hören lässt.

Im ehemaligen Gasthaus Happerger in Ludenhausen will der neu gegründete Kulturförderverein wieder zahlreiche Veranstaltungen organisieren. Außerdem treffen sich die Bürger am gemeindeeigenen Badesee „Eglmoos“, in der Mehrzweckhalle oder den Pfarrheimen. Zu den immer wieder kehrenden Festen gehören das jährliche Maibaumaufstellen in Ludenhausen, die Sonnwendfeuer in beiden Ortsteilen, Adventsmärkte, Schützenbälle und die Pfarrfeste. Lesestoff für Klein und Groß gibt es in der kleinen Bücherei im Pfarrheim, das zudem eines der drei Museen der Gemeinde beherbergt.

Quelle: Wikipedia/Ortschroniken


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